Buchweizen: geröstet und ungeröstet
Der Buchweizen kommt ursprünglich aus Indien und Nepal, wo er „schwarzer Reis“ genannt und seit ca. 5.000 Jahren kultiviert wird. Die Körner dieses Pseudogetreides sind so geformt, dass sie stark an Bucheckern erinnern. Daher der deutsche Name „Buchweizen“.
Die Buchweizenpflanze hat zwei bemerkenswerte Eigenschaften: Sie verdrängt Unkraut vom eigenen Feld und stellt keine besonderen Ansprüche an den Nährboden. Dies macht den Pestizid- und Düngemitteleinsatz völlig überflüssig.
Eigenschaften
Der Buchweizen ist von Natur aus glutenfrei und enthält viele Vitamine (Е, В1, В2, В9 – Folsäure, PP, Rutin) und Spurenelemente (Eisen, Kalzium, Kalium, Phosphor, Jod, Zink, Fluor, Kupfer, Bor, Magnesium). Er besteht aus Kohlenhydraten, bekömmlichen Proteinen, Fetten und Ballaststoffen.
Da der Buchweizen kein Gluten (Klebereiweiß) enthält, eignet sich das Buchweizenmehl zwar nicht zur Brotherstellung, dafür aber für die Zubereitung von Pfannkuchen, Fladenbrot, Spätzle etc. Bei der Herstellung von Nudeln kann ein Teil des Weizenmehls durch Buchweizenmehl ersetzt werden. In Europa weitgehend unbekannt, ist gerösteter (brauner) Buchweizen in Russland und anderen aus der ehemaligen Sowjetunion hervorgegangenen Staaten eine beliebte Beilage zu Hauptgerichten.
Buchweizen wird bei langer Lagerung weder ranzig noch schimmlig – selbst bei erhöhter Luftfeuchtigkeit – und kann ohne Qualitätseinbußen über lange Zeiträume gelagert werden.
Gegenanzeigen
So gesundheitsfördernd der Verzehr von Buchweizen auch ist, sollte man sich keine zu lange Buchweizendiät verordnen. Wichtig zu wissen ist auch, dass
– der hohe Proteingehalt im Buchweizen Menschen mit Eiweißunverträglichkeiten schaden kann,
– das im Buchweizen enthaltene Rutin gefäßerweiternd wirkt und bei Menschen mit Bluthochdruck zu plötzlichem Blutdruckanstieg führen kann,
– der hohe Anteil an Kohlenhydraten den Blutzuckerspiegel steigen lässt, weshalb Menschen mit Diabetes und Nierenfunktionseinschränkungen den Buchweizen nur mit Vorsicht genießen sollten.
Zubereitung
Damit der Buchweizen während der Zubereitung seine guten Eigenschaften behält, sollte man ihn nicht lange im Wasser einweichen, da er dabei zu viele wichtige Spurenelemente verliert. Zu langes Kochen zerstört den Großteil der Vitamine. Die Zugabe von Milch oder Zucker ist ebenfalls nicht wünschenswert.
Der geröstete (braune) Buchweizen lässt sich sehr einfach zubereiten:
Pro 100 Gramm Buchweizen braucht man 200 ml Wasser und etwas Salz.
Die Buchweizenkörner in einem Sieb mit kaltem Wasser abbrausen und in einen Topf mit leicht gesalzenem Wasser geben, den Topfdeckel schließen. Alles auf höchster Stufe aufkochen und danach auf mittlerer Stufe 15 – 20 Minuten kochen lassen, gelegentlich umrühren. Der Buchweizen ist fertig, wenn das Wasser komplett verdampft ist und die Körner sich wie kleine Blüten geöffnet haben. Wer mag, kann in den so zubereiteten Buchweizen etwas Butter geben und alles kräftig umrühren.
In Deutschland ist der braune (geröstete) Buchweizen weitgehend unbekannt. In den Supermärkten und Reformhäusern wird der Buchweizen ungeröstet (grün) verkauft. Den grünen Buchweizen kann man entweder genauso wie den braunen zubereiten oder nach einem der auf der Verpackung aufgedruckten Rezepte.
Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Probieren Sie beides!
Im Internet findet man eine Fülle an Rezepten mit Buchweizen und Buchweizenmehl, z. B. hier: http://www.chefkoch.de